Am Donnerstagabend, 19. Mai 2016, wurden im Stage One in Zürich zum 16. Mal die Swiss Effie Awards verliehen, erstmals in zehn neuen Kategorien nach Aufgaben statt nach Branchen: 5 x Gold, 6 x Silber und 11 x Bronze sowie 33 Effie-Diplome.
Die Auszeichnungen gingen an die besten Kommunikationskampagnen der letzten zwei Jahre, wobei jeweils die Kommunikations- und die Mediaagentur sowie der Auftraggeber prämiert wurden. In einer von der SRF-Moderatorin Annina Campell charmant und effizient präsentierten Award-Verleihung vor rund 400 Gästen gab es fünfmal Gold zu beklatschen. Gold in der Kategorie «Activation» holt die Mazda-Kamapgne «Voilà ma Suisse» von Team Cosmo.
Der Effie zeichnet die nachweisliche Wirkung von Marketing- und Markenkommunikation aus. Um den veränderten Anforderungen an die Kommunikation im digitalen Zeitalter gerecht zu werden, wurde der Einreich- und Jury-Prozess nach deutschem Vorbild komplett reformiert. Die zehn neuen Kategorien nach Kommunikationsthemen – statt wie bisher nach Branchen – bilden das komplette Spektrum der heutigen Markom-Aufgaben viel besser ab, wie Leading Swiss Agencies-Präsident Geri Aebi einleitend erklärte. So konnten vermehrt auch nicht-klassische Cases eingereicht beziehungsweise ausgezeichnet werden, während gleichzeitig pro Kategorie die Vergleichbarkeit der eingereichten Kampagnen deutlich verbessert wurde.
Unter der Leitung von Torsten Tomczak, Direktor der Forschungsstelle für Customer Insight an der Universität St. Gallen, beurteilten 24 Jurymitglieder von Auftraggeber- und Agenturseite sowie aus Lehre und Forschung die 105 eingereichten Kampagnen. In einem sorgfältig geprüften, mehrstufigen und international festgelegten Verfahren, wurden Wirksamkeit und Kreativität verglichen, um die Besten mit einem Swiss Effie Award auszuzeichnen.
Über Voilà ma Suisse
Autos werden durch Testfahrten verkauft, nicht durch Ads oder Commercials. Mazda stand vor einer grossen kommunikativen Herausforderung: Nach einer zeitweiligen Partnerschaft mit Volvo und Ford war der japanische Konzern seit 2008 wieder unabhängig und hatte seither die gesamte Modellflotte technisch antriebsmässig und optisch völlig überarbeitet. Mit der neuen Modellreihe zielte man nun auf ein jüngeres, urbanes Kundensegment. Deshalb sollten potenzielle Käufer so schnell wie möglich in einen Mazda steigen. Unsere Aufgabe war folglich: Testfahrten mit einem Mazda populär machen.
Wir kreierten eine Kampagne, die davon profitierte, dass Google wegen langwieriger juristischer Auseinandersetzungen mit dem Datenschutz in der Schweiz faktisch inaktiv war. Unser Land war bei Google deshalb nahezu unsichtbar geblieben.
Also haben wir die Leute motiviert, mit Mazdas quer durch die Schweiz zu fahren. Wir forderten zukünftige Kunden auf, der ganzen Welt ihre persönlichen Lieblingsorte – quasi «ihre Schweiz» – zu zeigen, indem sie in einem Mazda mit StreetView-Kamera auf dem Dach eine von ihnen frei gewählte Route befuhren. Zusätzlich sass ein Video-Journalist im Auto, der den Trip dokumentierte und den Teilnehmern half, ihre Lieblingsplätze der Welt vorzustellen: «Voilà ma Suisse!» Die Resultate in Form von Kurzfilmen wurden gepostet.
Die Motivationspunkte waren in diesem Fall «I’d like to be entertained», «I’d like to be part of something» sowie «recognition». Die Click-Through-Rate lag bei 13,8 Prozent.
Die Kampagne Voilà ma Suisse wurde nicht nur mehrfach ausgezeichnet, die Zahl der Testfahrten und vor allem der verkauften Fahrzeuge stieg in der Folge markant an.